„ …ganz abgesehen davon, dass es an den Feiertagen nicht möglich war, den erforderlichen Platz für die Kirchenbesucher zu schaffen, waren wir schon lange gezwungen, auf den Besuch der Kirche seitens der Schulkinder zu verzichten, was von den Eltern, im Interesse einer christlichen Erziehung der Kinder, schmerzlich empfunden wurde“.
Am 2. Dezember 1804 hatte Napoleon durch Erlass der entstehenden evangelischen Gemeinde zu Neuss die Kirche am Glockhammer, das ehemalige Kloster Marienberg, „zur Ausübung Ihres Cultus“ überlassen. 34 Familienväter gründen zwei Jahre später dann am 6. Dezember 1806 die evangelische Gemeinde, welche ständig wächst: von 197 Mitgliedern 1816 bis auf 1106 Mitglieder 1880. Bereits 1877 hat ein Neusser Bürger 1500 Mark für den Neubau einer evangelischen Kirche gestiftet. 1898 wird beschlossen, Grundstücke anzukaufen, welche an den alten Friedhof am Hamtor, den Bauplatz der zukünftigen Kirche, grenzen. Zwei Jahre später zählt die evangelische Gemeinde bereits 1793 Mitglieder. 1904 erfolgt die Gräberumlegung.
Am 2. April 1905 schließlich legt der Düsseldorfer Architekt Moritz Korn zusammen mit dem damaligen Pfarrer Heinrich Wilhelm Hermanns endlich den Grundstein für die Christuskirche, welche im damaligen Jahr des 100jährigen Jubiläums der „Evangelischen Gemeinde zu Neuss“ am 26. September 1906 eingeweiht werden konnte. Kosten laut Endabrechnung des 15. Novembers 1906: 272.183,43 Mark.
Obiges Zitat entstammt einem nicht näher datierten Spendenaufruf. Diesem übrigens folgte als erster der damalige Pfarrer Hermanns, welcher sich durch seine Spende gleich seinen eigentlichen Arbeitsplatz finanzierte: die Kanzel.
Spender der Gemeinde finanzierten die Christusfigur über dem Hauptportal, die Fenster des Kirchenschiffes sowie des Chores, sodann die Glocken, den Altar samt Aufsatz und Bekleidung, den Taufstein nebst silberner Schüssel, Decke und Teppich „in eigener Handarbeit“ sowie „Läufer durch die Kirche und auf der Kanzeltreppe“ als auch den Teppich im Chorraum. Die Altarbibel wurde gestiftet für 95 Mark sowie für die der Kanzel 32 Mark.
Nun ist die Christuskirche über 100 Jahre alt. Sie steht bereits unter Denkmalschutz. Am 6. April 2005 hat sich der „Förderverein Christuskirche Neuss e.V.“ gegründet.
Nach §2 seiner Satzung dient er vornehmlich dem Erhalt der baulichen Substanz der Kirche. Hierzu zählen u.a. auch die Erhaltung der gesamten Innenausstattung und technischen Einrichtungen, neue Installationen, die Durchführung von Schönheitsreparaturen sowie die Pflege der Grünanlagen.